Am 3. August hatte ich einen Beitrag zum kleinen Hans Orth gepostet.
Das hat viele Leute berührt, war es doch erst ein so nettes Bild… und dann der schlimme Fund.
Da im August noch tausende neue Followers hinzukamen, hier nochmal die Info zum Bild:
Hans Orth mit einem französischen Soldat, während der Besatzung nach dem Großen Krieg (so nannte man den 1. Weltkrieg damals). Französische Soldaten waren bei Familie Carl Orth in der Leopoldstraße, Bad Dürkheim, einquartiert. Hier ein weiteres Foto, das zeigt Hans mit seinem Bruder Bernhard und einem Soldat. https://nimmer.so/0Aluo
Der kleine Hans sah so friedlich und zufrieden mit den französischen Besatzern aus. Auch ist das Foto bestimmt ohne Zwang von Deutschen aufgenommen worden, daraus kann man darauf schließen, dass auch die Familie Orth gut zurecht kam.
Ich schrieb damals noch:
“Ich hoffe der kleine Hans wurde 1940 nicht gegen Frankreich geschickt…”
Kurz nach meinem Posting hat Jakob Theobald den Namen in der Datenbank von Volksbund (www.volksbund.de) gefunden.
Hans-Karl Orth, geboren am 15.07.1913. Dieser ist leider am 16.06.1940 als Oberleutnant in La Touche, Frankreich, gefallen. Das war 6 Tage vor Waffenstillstand mit Frankreich. Geburtsort Bad Dürkheim und das Geburtsjahr passt zum Alter im Foto von 1918…
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Jetzt der Grund, weshalb ich eben auf die Idee kam, Hans Orth nochmal zu erwähnen: Eine Redakteurin hatte die Story der Redaktion vorgestellt. Aber:
“Korrekterweise müssten wir im Falle eines Abdrucks die Nachfahren von Hans Orth aufsuchen, nachrecherchieren, ob die Geschichte so stimmt und nach deren Zustimmung zum Abdruck fragen – das ist aufgrund der weitverzweigten Familie Orth in und um Bad Dürkheim leider zu viel Aufwand.”
Hmmm… Die letzten Tage haben mir gezeigt, dass wir in der Nimmerso-Gang einige richtig starke Retrotektive haben! Was meint ihr? Wollen wir dafür sorgen, dass das Schicksal des kleinen Hans in der Zeitung berichtet wird? Finden wir die Nachfahren?
Eine berührende Geschichte .
Das wäre einen Bericht in der Zeitung wert.
Das wäre sehr interessant und würde es gut finden die Hintergründe für die Familie/Nachkommen zu recherchieren.
Ja
Nun ja … erst dachte ich mir “wow, das wäre wirklich mal was Großes und solch eine berührende Geschichte läßt uns ja alle nicht kalt”. Wobei ich genau in diesem Moment den Gedanken weiter auf die Angehörigen/Nachfahren lenkte, und mir dann doch etwas bewusster wurde, welch Leid dahinter steckt. Überlegt mal … es gibt vielleicht noch ältere Angehörige/Nachfahren. Deren Narbe würde evtl wieder (mehr) aufgerissen. Man weiß nicht wie sie das psychisch verarbeitet haben. Fest steht für mich: die Einen könnten aufgewühlt werden (in welcher Art auch immer), die Anderen (jüngere Nachfahren zB) interessiert es vielleicht nicht mal … ja, diese Möglichkeit gibt es trotz allem fassungslosen Unverständnis unsererseits auch, denke ich. Im Fall der Leute die aufgewühlt würden, frag ich mich, ob solch eine Verantwortung zu stemmen ist. Ob wir (damit meine ich natürlich die Gruppe bzw die Verantwortlichen dafür) dazu berechtigt oder andererseits aber auch sogar so etwas wie “verpflichtet” sind, nun da die Geschichte einmal – mehr oder weniger – offen auf dem Tisch liegt. Vielleicht mach ich mir auch zu viel Gedanken. Ich denke aber man sollte all das nicht ganz außer Acht lassen.
Leider wird hier (auch in der Kommentarleiste) vergessen, dass der französische Soldat ebenfalls Angehörige haben könnte und seine Perönlichkeitsrechte ebenfalls verletzt werden.
Meines Wissens erlischt die DSGV mit dem Ableben!
Was nicht heißen soll, dass man nicht sorgfältig recherchieren soll!
Das Persönlichkeitsrecht, in Verbindung mit dem Datenschutz endet, in Deutschland, 30 Jahre nach dem Tod (Davon können Personen des öffentlichen Lebens ausgenommen sein, wenn schon vor dem Ableben ein hohes Interesse am Datenschutz bestand). Das allgemeine Persönlichkeitsrecht endet mit dem Tod der Person und kann nur durch Nachkommen angefochten werden, wenn eine Verunglimpfung Verstorbener vorliegt. Dann haben wir noch das Persönlichkeitsrecht, in Verbindung mit dem Informationsfreiheitsgesetz und hier muß personenbezogen abgewägt werden (siehe hierzu Erben Klaus Kinski gegen Landesarchiv Berlin – Freigabe von medizinischen Unterlagen und Gutachten-). Und dann bleibt noch das Persönlichkeitsrecht, in Verbindung mit dem Urheberrecht. Da das Bild an ein Archiv/Museum übergeben wurde, geht das Urheberrecht an das Museum über und da greift dann das Archivgesetz.
Ich bin dafür, die Angehörigen zu finden und zu informieren.
Hab auch mal nach ihm gesucht, lt. Original Dokument ist der Sterbeort nicht La Jouche, sondern B. Boullaÿ Les Deux Eglises (Frkr.).
La Jouche findet Google maps gar nicht.
Er hieß übrigens mit vollständigem Namen Hans Karl THEODOR Orth😊
Sein Bruder Bernhard Erwin Franz Adolf Orth (18.02.1918 – 08.05.2011), Dr. rer. nat., Deutsches Kreuz in Gold I u. II, Bundesverdienstkreuz 1, war Hauptmann und Major unter Rommel in Afrika. Er war Landwirt und Geschäftsführer im “Verband Süddeutscher Zuckerrübenanbauer e. V.” (Südzucker), Worms.
Warum?
Fryda Kö lies mal
Habe auch noch was gefunden:
Hans Karl Orth
Geb. 15.07.1913 Bad Dürkheim
Gest. 16.06.1940 La Touche, Eure-et-Loire, Frankreich
Erdbestattung Solers, Seine-et-Marne, Frankreich
Quelle Frankreich Militär Sterberegister
Vater:
Karl Theodor Adolf Orth
Geb 03.09.1873 Kaiserslautern
Heirat 19.04.1911 Kaiserslautern
Gest. 1956
Großvater:
Dr. Karl Heinrich Theodor Orth
Großmutter:
Karoline Amalie Orth, geb
Roemer
Geschwister des Vaters:
Friedrich Cesar Orth
Geb 02.09.1875 Kaiserslautern
Amalia Elisabeth Orth
Geb. 08.07.1871 Kaiserslautern
Gest. 02.1895
Ja, der kleine Hans hätte noch das Kriegsende 1945, die Wiedervereinigung und sogar noch den Euro erleben können. Wenn dieser verfluchte östereichische Anstreicher nicht einen Krieg vom Zaun gebrochen hätte.
….ich finde solche Geschichten, die das Leben wirklich so schrieb äußerst interessant. Sie sollten nicht in Vergessenheit geraten. Heutzutage weiß fast keiner der Jüngeren über solche Dinge Bescheid…..
Eine schöne Initiative, die in der Nachbarschaftshilfe Frankfurt + Rhein-Main geteilt wurde
Sag mal Nimmerso dieser kleine Hans ist nicht der andere Hans mit Cläre? Bad Dürkheim und Worms sind nämlich in Spukweite…
Suchen Sie bei CIMETIERE LA TOUCHE. Der Friedhof könnte es sein. Es ist nicht La Jouche.
Hans Karl Orth, geboren 15.7.1913 in Dürkheim.
Oberleutnant und Chef der 2. Batterie des Artillerieregiment 115, Erkennungsmarke: 2.A.R. 115 lfd.Nr. -1-.
Gefallen am 16.6.1940 in Les-Boullay-les-Deux-Églises, zunächst bestattet vor der Kirche des Ortes an der Straße von Mondétour nach Marville-les-Bois. 1941 umgebettet nach Gemeindefriedhof Chartres. Von hier erneute Umbettung nach Solers, Block 1, Reihe 16, Grab 643.
Der Tod ist beim Standesamt Bad Dürkheim unter der Nr. 87/1940 beurkundet.
Die Heimatadresse lautete: Mautheiserstr. 6, Bad Dürkheim.
Da stellen die sich so an und wenn es um berühmte Leute geht ist alles egal.
Lassen wir ihm reisen und helfen wir der Familie Orth und Ihren Nachfahren!
Liebe Grüsse
Datenschutz bringt nur einem Täter was……
👍👍👍
Ich bin dafür!
Bei http://www.geneanet.org finden sich Einträge zu Hans Karl Theodor Orth, seinen Eltern und zu seinem Bruder Bernhard Erwin Franz Adolf Orth, Dr. rer. nat. 1918-2011.
https://www.rheinpfalz.de/lokal/bad-duerkheim_artikel,-drei-generationen-im-dienst-der-zahngesundheit-_arid,5415815.html
Ich bin in einer ländlichen Gegend aufgewachsen. In den Abendstunden klingelte es an unserer Tür. Ein russischer Soldat (Flüchtling)  versuchte meinem Vater zu erklären,dass er Hunger hatte. Aber er jagte ihn fort .Später erzählte Vater uns am Frühstückstisch das sie ihn gefunden und erschossen hätten.
Das habe ich Lebenslang nicht vergessen und meinen Vater dafür gehasst.😡
Der Soldat wollte doch nur zu seine Familie nach Hause nach Usbekistan 💔🇺🇿😥