— Brief aus Cuxhaven an die Schwester, 1915
Auf der Rückseite steht:
An
Frau Frieda Jankowsky
Kiel
Irenestr. No. 10
Meine liebe Schwester!
Hierdurch sage ich dir meinen besten Dank. Ich werde mir es in Ordnung machen laßen. C.F. Mutter ist hier gut wieder angekommen. Wie gefällt dir diese Aufnahme ich war vorige Woche wie Mutter bei dir war zum Photograph. Dein Gri hat Mutter sehr gut gefallen na‘ ich komme auch mal hin hoffentlich ist der Krieg bald zu Ende. Quest hat mein Bild verloren und mich so sehr gebeten ihn so bald wie möglich eins wieder zu schicken. Nun liebe Frieda sei nochmals herz gedankt dafür.
Die herzliche Grüße sendet dir so von Herzen deine Schwester Mimi
[— Danke an Astrid]
Die aktuelle Vermutung ist, dass der Mann von Frieda dieser war:
Benno Friedrich Wilhelm Jankowsky
Er überlebte den Krieg.
Hier das ganze Bild:
https://nimmer.so/H2mOO
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Kommentare
29 Antworten zu „— Brief aus Cuxhaven an die Schwester, 1915 Auf der Rückseite steht: An Frau F…“
Quest oder Ouest?
Cuxhaven, meine Heimatstadt. <3
Adressbuch Kiel 1915: Der Ehemann war wohl L.F.Wilhelm Jankowsky, Mar.-Masch. = Marine-Maschinist?
Es gibt den Namen Jankowski in Kiel, allerdings mit J geschrieben. Das kann sich allerdings tatsächlich von der Schreibweise her geändert haben.
Quest war auch ein Nachname im norddeutschen.
Puhhh…der Text ist nicht ganz so einfach zu lesen, da es so aussieht, als wenn die Karte ganz unten irgendwie abgeknickt war…🤔😉
Die Lücken im Text gebe ich an die Spezialisten weiter, die das auf der Karte lesen können. „An Frau Frieda Jankowski Kiel Irenestr. No. 10 /Cuxhaven, 23.2.15 Meine liebe Schwester! Hierdurch sage ich dir nun mein besten Dank. Ich werde mir es in Ordnung machen laßen. L.F. (liebe Frau?) Mutter ist hier gut wieder angekommen. Wie gefällt Dir diese Aufnahme ich war vorige Woche wie Mutter bei dir war zum Photograff. Dein …? Mutter sehr gut gefallen … ich komme auch mal … hoffentlich ist der Krieg bald zu Ende. Quest hat mein Bild verloren und mich so sehr gebeten ihn so bald wie möglich eins wieder zu schicken. Nun, liebe Frieda sei nochmals herz. gedankt dafür. Grüße sendet dir nun deine Schwester Mimi“
Auf dem Foto ist Friedas Schwester Mimi.
Meine liebe Schwester!
Hierdurch sage ich dir meinen besten Dank. Ich werde mir es in Ordnung machen laßen. C.F. Mutter ist hier gut wieder angekommen. Wie gefällt dir diese Aufnahme ich war vorige Woche wie Mutter bei dir war zum Photograph. Dein Gri hat Mutter sehr gut gefallen na‘ ich komme auch mal hin hoffentlich ist der Krieg bald zu Ende. Quest hat mein Bild verloren und mich so sehr gebeten ihn so bald wie möglich eins wieder zu schicken. Nun liebe Frieda sei nochmals herz gedankt dafür.
Die herzliche Grüße sendet dir so von Herzen deine Schwester Mimi
Gefühlt ist nur die Anrede und das Wort „Quest“ in normaler Schrift geschrieben 😅
Schön, mal was von hier oben zu sehen. Ich bin auch aus dem LK Cux
Schönes Bild. Sehr gut erhalten oder aufgearbeitet!
Ouest = Westen?
Oh, das ist toll. Komme ganz aus der Nähe von Kiel. Finde den Text auch interessant. Hätte gerne gewusst, was sie sich in Ordnung machen lassen wollte. Und auch das mit dem Krieg.
Ich hoffe, das ist nicht der Kieler Wilhelm Jankowsky. Dann hätte er nämlich den 1. WK nicht überlebt. Gefunden in der Deutschen Verlustliste der Marine vom 26.09.1918. Der hier Gelistete war Heizer und stammte gebürtig aus Pawlau, Ratibor, Oberschlesien.
Ich finde die Schrift immer so schön. Wenn ich dagegen meine Sauklaue sehe 😅🙈
Ich habe hier noch was gefunden was eventuell interessant sein könnte, aus dem Bürgerbrief des Bürgervereins Bad Schwartau. Das ist so weit von Kiel jetzt auch nicht weg.
Die Irenenstraße heißt heute Projensdorferstraße
Vielleicht kann Jemand einmal nach Benno Friedrich Wilhelm Jankowsky, geb. am 22.10.1882 in Berlin und gestorben am 1.3.1975 in Bad Schwartau, suchen. Die Geburtsanzeige habe ich gefunden. Mit Hilfe der Heirats- oder Sterbeurkunde könnte man die Ehefrau ermitteln. Falls der Name Frieda lautet, dann haben wir wahrscheinlich die richtige Person gefunden.
Was für eine kuriose Geschichte 🙂
Am 24.09.1878 erschienen auf dem Berliner Standesamt 10 zum Zwecke der Eheschließung der katholische Arbeiter Benno Wladislaus Jankowsky, der am selben Tag auch seinen 22. Geburtstag feierte, und die nur 8 Monate jüngere evangelische Arbeiterin Anna Luise Flader, die nur einen Tag später das erste gemeinsame Kind, den Sohn Emil Benno Hermann Jankowsky, zur Welt brachte – sprich: das war eine Hochzeit auf den allerletzten Drücker 🙂
Und kurios geht’s weiter: Dem Paar wurden von 1878 bis 1890 in Berlin mindestens 6 Kinder geboren – alles Jungs! Interessant ist auch, dass anscheinend alle 6 Jungs den Glauben der Mutter erhielten, also evangelisch.
Als 3. Kind wurde am 22.10.1882 Benno Friedrich Wilhelm Jankowsky geboren, der am 01.03.1975 in Bad Schwartau verstorben ist, wie ja auch schon Khadiya Kopka und Bibo Lina herausgefunden hatten.
Hierbei dürfte es sich tatsächlich um Friedas Mann B. F. Wilhelm Jankowsky handeln.
Leider habe ich zwar von 3 seiner 4 die Kindheit überlebenden Brüder deren Hochzeiten gefunden, aber von ihm noch nicht. Ein bisschen müssen wir also noch recherchieren, bis wir auch über Mimi, die die Karte geschrieben hat, und ihre Schwester Frieda (die Ehefrau von B. F. Wilhelm Jankowsky) mehr berichten können.
Quest war ein genderneutraler Name aus dem Lateinischen. Es gab auch den Namen Questa (weiblich). Vielleicht war Quest auch nur die Abkürzung von Questa und steht in dem Text für eine Freundin oder Verwandte, die das Bild verloren hat.
Die Hochzeit müsste wahrscheinlich zwischen 1898 und 1914 in Berlin oder Kiel zu finden sein.
Könnte das B.F. Mutter heißen? Dann wäre ihre Schwiegermutter gemeint…siehe Vergleich B.F. (L.F.) mit dem Wort Bild vom Text.
Ich habe eben mit dem Enkel von B. F. Wilhelm Jankowsky in Bad Schwartau telefoniert. Ein freundlicher, aber leider schon alter und kranker Mann. Er meinte, dass es die Firma Elektro Janko nicht mehr geben würde, weil sein Sohn (Peer) die Firma verkauft hätte und er wäre nicht mehr in Kontakt mit seinem Sohn. Das passt zu meinen Recherchen, denn alle Telefonnummern, die ich gefunden habe, und die Website der Firma gibt es nicht mehr. Der Rest des Gesprächs verlief ziemlich merkwürdig. Ich vermute, dass er an Demenz leidet. Einige seiner Aussagen sprechen dafür und damit kenne ich mich etwas aus, weil meine Mutter auch schon seit einigen Jahren dement ist. Sehr schade, aber vermutlich ist es besser, wenn wir versuchen, irgendwie über die schriftlichen Quellen ans Ziel zu kommen.
Hab das jetzt so in einer Kieler Gruppe gepostet:
Adressbuch Bad Schwartau 1955: Wilhelm Jankowsky und sein Sohn Richard, Auguststr. 22
Quest könnte Mimis Verlobter/Freund/Mann sein? Da er so sehr gerne ein neues Bild von ihr hätte… Vielleicht an irgendeiner Front und hat sie über die Feldpost um ein Bild gebeten? 🤷
Ich lese gerade hier mit, und finde es total spannend wie ihr alles recherchiert und zusammen tragt und man etwas über die Menschen und ihr Leben erfährt… Danke
Geteilt in Kiel 🍀