— Drei Geschwister aus Iglau / Jihlava, 1900-1925?

Der Ort ist in Tschechien, auf der Rückseite steht die Adresse des Ateliers: Iglau, Brauhausgasse 13.
Warum deutscher Straßenname? Mehr zur Stadtgeschichte unten.

Leider fehlen mal wieder die Namen. Ist einfach ein schönes Bild, auch wenn sich hier nicht viel recherchieren lässt. Der große Bruder wurde auf den Stuhl gesetzt, damit die Gesichter näher zusammen sind, hat sich da bestimmt nicht aus eigenem Impuls drauf gesetzt. Wirkt etwas angespannt. Aber seine kleine Schwester macht das wieder gut, ist einfach zu goldig!

Hier das ganze Bild:
https://nimmer.so/i6EJA

Wenn man kurz nachliest: Iglau hat eine bewegte Geschichte, Deutsch wurde dort von einigen Leuten gesprochen. 1742 im Schlesischen Krieg war die Stadt von preußischen Truppen besetzt. Dann waren Gefechte in der Nähe während Napoleons Feldzug und im 1. Weltkrieg war hier die k.u.k. Armee.

Laut Wikipedia war im 19. Jahrhundert die Mehrzahl der Einwohner deutsch.
1930 war es noch 39%.
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29 Kommentare

  1. Die Brauhausgasse 13 war die Adresse des Fotografen A. Lorenz.

  2. Ja, Iglau gehörte zum Sudetenland.Meine Großeltern ebenfalls.die Sudeten wurden dann im 2.Weltkrieg von den Tschechen unschön vertrieben. Die deutschen mussten Armbinden tragen mit einem N drauf oder Bierdeckel große anstecker mit N drauf,was übersetzt für Deutsche stand.

  3. Das sind drei so unfassbar niedliche Kinder!!!

  4. wir waren vor einigen Jahren in Tschechien, man spricht immer noch deutsch dort.
    Der Junge musste vermutlich auf den Stuhl um die Grössenverhältnisse bzw Unterschiede zu egalisieren.

    PS Klimentov war es – Zufall Hochzeit im Hotel, weisses Brautkleid, aber viele Gäste kamen in Bekleidung die ich Tracht nennen täte. Aber ansonsten viele graue Panther – wie wir auch.

  5. vielleicht sitzt der große Junge krankheitshalber, er hat keine Halbschuhe an oder? Die Beine eher dünn, früher war ja Kinderlähmung keine Seltenheit.

  6. Wunderschönes Bild und wie er die Hand hält ❤️

  7. Meine Oma bekam auf ihrem Hof nach dem Krieg eine Flüchtlingsfamilie zugeteilt die auch aus Iglau war. Hießen Klein mit Nachnamen und musste ihnen ein Zimmer mit Ofen und Zugang zu ihrer Küche gewähren. Sie war Witwe mit zwei kleinen Kindern und ihrer Schwiegermutter da ihr Mann, mein Opa in Stalingrad gefallen war.
    Mit dieser Familie aus Tschechien bestand bis zu ihrem Tod eine dicke Freundschaft.

  8. Böhmen war bis 1918 Teil des Habsburger Kaiserreichs (“Oesterreich-Ungarn”) und die erste Amtssprache war Deutsch, auch wenn ein Großteil der böhmischen Bevölkerung im Alltag Tschechisch sprach. Aus jener Zeit stammen die ganzen deutschen Ortsnamen wie Prag, Brünn, Aussig a.d.Elbe, usw.

  9. Schöne Mensche / Kinder.Schade ,dass es die nicht mehr gibt.

  10. Wunder schöne Kinder, hoffe sie hatten ,ein gutes Leben 🥰meine Schwiegereltern kamen auch aus dem Sudeten Land, leider leben beide schon lange nicht mehr 😔

  11. Ich finde die Kinder haben traurige Augen😔…haben bestimmt viel mitgemacht…

  12. Was für süße Kinder 😍❤️

  13. Super! Im Stadtmuseum von Jihlava (Iglau) gibt es einige Fotos des Fotografen A. Lorenz und ich hab mir in einem örtlichen Trödelladen ein paar historische Ansichtskarten gekauft, die auch von ihm stammen. Eine sehenswerte Stadt mit vielen barocken Gebäuden usw., dem tollen Gustav-Mahler-Museum und sehr viel Geschichte. Die ist leider in großen Teilen nicht so toll, Pogrome, Randale deutscher und tschechischer Gruppen, Vertreibungen, Schauprozesse… Heute ist man deutschen Besuchern gegenüber sehr freundlich und man bemüht sich sehr, auch diesen Teil der Geschichte aufzuarbeiten. Die Konditoreien sind alleine schon eine Reise wert 😉

  14. Ich glaube vom selben atelier hat mein Vater noch Bilder von seinem Vater meinem Opa. Ich weiß das er auch im Böhmischen Reich damals geboren und auch teilweise aufgewachsen ist. Und sie dann später in Dresden gelebt haben, bis zum Tod.

  15. Sie sind so süß 😍

  16. Da ich alte Bilder sehr gerne mag, möchte ich gerne einfach mal Danke sagen das sie so viele Bilder und Geschichten hier posten, ich finde es sehr interessant und informativ sowie klasse das sie auch auf diesem Wege versuchen nachkommen zu finden. Ich wünsche weiterhin viel Erfolg und hoffe das man – falls Angehörige gefunden werden-das hier auch zu lesen bekommt. L. G.

  17. kann verstehen, dass die Tschechen die Deutschen nicht moechten. Meine Mutter und ihre 2 juengeren Schwestern und einer jungen Cousine sind aus Oberschliesien vertrieben worden,. haben die Juengste getragen da sie nicht mehr laufen konnte durch die Waelder. leblos schon vor Hunger. Meine Mama ging dann in ein kleines Dorf, es roch nach Brot….Jedoch fragte die Besitzerin ob sie bitte ihrer todkranken kleinen Schwester bitte ein kleines Stueck Broetchen geben wuerde….hat sie mit einem Kochloeffel hinausgejagt und geschrien…..Nazi Nazi…weiter geschleopt bis nach O Bayern…halbtot…Ja, so kann es sein, denn die Menschen sind ja nicht immer vertraut damit, dass auch viele Deutche Nicht kaempfen wollten, sondern fast noch Kinder waren….Ich hoffe deshalb, liebe Menschen, dass ernstgemeinter Friede kommt. Danke herzlichst im Namen meiner Mama, Oma und den anderen lieben Menschen, den Kindern und den Alten und den jungen….

  18. So schöne Kinder, aber eigentlich sind ja alle Kinder schön…

  19. Meine Schwester und ich 1944 in Schwiebus ( Świebodzin )

  20. Schönes Bild. Eher 1900-1910.

  21. Es stimmt, er könnte krank sein.

  22. Und gerade Iglau mit Umgebung war eine sogenannte deutsche Sprachinsel. Meine Großmutter ist in Hodonín/ Göring geboren und nach dem Tod ihrer Eltern zur Tante nach Böhmen gebracht worden. Sie war damals 6,7 Jahre alt , sprach und verstand kein Wort tschechisch, genauso wie ihre ältere Schwester.
    Der Familienname war deutsch, der Vater stammte wohl aus Südtirol, ein Teil der Familie aus Ungarn, die Schwester heiratete einen Slovenen, die andere einen Wiener. So war die Bevölkerung damals. Die Tschechen fühlten sich lange unterdrückt, da die deutschsprachige Bevölkerung für bessere Posten bevorzugt wurde. Nach 1918 fiel diese Bevorzugung weg, es kam sicherlich auch zu kleinen o größeren Racheaktionen und ein fruchtbarer Boden für die Hitlerpropaganda war da. Es blieb keine Zeit die nationalen Streitigkeiten auszufechten, der Hass siegte. Die Vertreibung war schlimm und hinterließ viele Wunden. Schade, es hätte der Kern der EU sein können.
    Das Foto hier ist sehr nett..zu der Zeit fotografierte man noch mit Platten und die Personen wurden ermahnt still und unbeweglich zu sein und ja nicht zu lächeln..das kann man nicht längere Zeit einhalten. So sieht meine hübsche junge Großmutter gar nicht als glückliche Braut aus, obwohl es eine Liebeshochzeit war.

  23. Entzückend die Drei!🤩

  24. Sehr interessantes und schönes Bild. Meine Vorfahren väterlicherseits kommen aus Iglau. Meine Grossmutter und mein Vater mussten 1945 nach Österreich fliehen und haben glücklicherweise überlebt. Der Kontakt zu vielen Verwandten ist abgerissen, vermutlich wurden diese getötet….

  25. Meine Großeltern kommen aus Iglau, meine Großmutter ist nach dem Krieg mit meinem Vater nach Deutschland.

  26. Schöne Kinder. 💕💕💕