— Mieze Hofmann, Breslau (Wrocław) im Oktober 1913

***UPDATE: Laut einem Theater-Jahrbuch (Jg. 1908) war sie 1907/08 am Breslauer Schauspielhaus, als “Mieze Hoffmann”, angestellte Sängerin. Engagiert im Ballett und als Chorsängerin.

Adresse damals “Ring 4” (gleich daneben in der Liste eine andere Tänzerin in der “Ernststr. 1”, das bestärkt meine Vermutung dass dort Zimmer an alleinstehende Damen untervermietet wurden).
Im Jahrgang 1909 dann richtig “Mieze Hofmann”, Wohnung Ernststr. 1.

“In späteren Jahrgängen finde ich sie nicht mehr, und stelle auch fest, dass das Personal des Theaters sehr stark fluktuierte, d.h. die Chor- und Ballettdamen wurden wohl immer nur per Saison angestellt und nicht dauernd. Vielleicht war das Bild ja 1913 nicht mehr ganz neu, als es bei diesem “Kunstinstitut” gestempelt und abgelegt wurde. Die Mode der riesigen, im Alltag durchaus unpraktischen Damenhüte paßt auch besser auf 1909, jedenfalls gab es in dem Jahr viele Witze und Glossen über die “Hüte groß wie Wagenräder”, die zu Problemen im Gedränge in der Straßenbahn, oder (dem Hintermann die Sicht versperrend) im Kino und Theater führten.” [— Chris Zwarg hat diese Information gefunden, merci beaucoup!]

Rückseite hat ein paar Wörter:
https://nimmer.so/Elcu8

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28 Kommentare

  1. Breslau gehört zu Schlesien.

  2. Mieze war auch Kosename für Marie oder Maria, manchmal auch Minna

  3. Ist offensichtlich sowas wie eine Autogrammkarte, denke ich mal. Sie hat vorne signiert. Und zwar mit einem “f” im Nachnamen. Demnach wird “Hofmann” korrkt sein.

  4. Interessanter Fakt: Das Bild wurde im Bauchbereich „retuschiert“. Alles was verschwommen ist wurde weggekratzt. Das war das Photoshop von damals. Das Schönheitsideal war eine Wespentailie.

  5. Und ich vermute, dass es sich um eine Breslauer Jüdin handelte, denn die Schreibweise “Hofmann” findet sich in vielen damals dort lebenden Juden wieder. Vielleicht sollte man dort weiter recherchieren ?

  6. Hallo zusammen, eigentlich bin ich nur stiller Mitleser. Aber auf der Vorderseite unten links könnte das Gebr. [Gebrüder?] Barasch heißen? Es gab wohl mal einen Georg Barasch, soll Kaufmann gewesen sein, zudem gibt es ein Bild von 1932, ein Kaufhaus namens Barasch in Breslau ist darauf abgebildet, welches mit ihm in Verbindung stehen könnte sofern ich das richtig gelesen habe. Weiß nicht ob das jemanden was hilft oder weiter bringt. Aber finde die Beiträge und Kommentare hier auf der Seite sehr interessant und nützlich

  7. Kann jemand das hier entziffern? Ich glaube, das erste Wort könnte Breslau heißen, dann wäre das zweite evtl. die Straße

  8. Vielleicht war das eine F auch ein Künstlername. Hofmann hört sich interessanter an als Hoffmann.

  9. Meine Verwandtschaft kommt aus Schlesien und Ostpreuße und Hoffmann ist der Mädchenname meiner Oma. Gibt es weitere Infos zu dem Bild?

    Mieze war früher oft der Kosename für Marie und wurde teilweise sogar in offiziellen Dokumenten angegeben (damals nahm man es v.a. in kleinen Dörfern nicht so genau).

  10. Könnte eine Vorfahrin von Kirsten Dunst sein 😳

  11. Meine Oma kommt aus Breslau … leider is sie jetzt verstorben… Schilling Familie

  12. Es könnte auch Mieke heißen, eine Koseform von Maria in Schlesien /Brandenburg/Pommern. Damals durchaus üblich, meine Großmutter Jahrgang 1905 nannte sich unter Freunden auch so. Allerdings sieht die Rückseite eindeutig nach Mieze aus.

    Edit: auf der Rückseite steht, so meinen wir: Mieze Hofmann, Altistin, Breslau

  13. Die Ernststraße ist heute übrigens “ul. Tadeusza Rejtana” laut dieser schönen zweisprachigen Liste (wer sich für Breslau interessiert, macht sich ein Bookmark!):

    https://www.polish-online.com/polen/staedte/breslau-alte-strassennamen.php

  14. Übrigens: Mir fällt der Aufkleber hinten auf – das “Kunstinstitut Freya” (vermutlich eine Agentur, die entweder nur Pressefotos oder auch Auftritte für Schauspieler und Sänger vermittelte) hat leider keine Spuren in Google hinterlassen. Aber viel spannender: In Breslau gab es laut dem zweisprachigen Straßenverzeichnis keine Bülowstraße! Und das könnte bedeuten, dass Frl. Hofmann tatsächlich zwar 1913 in Breslau lebte und arbeitete, aber ihren eigentlichen Lebensmittelpunkt ganz woanders hatte (z.B. in der Stadt mit der Bülowstraße, wo dieses Foto einst archiviert war…)

  15. Hab sie dann doch noch im Theater-Jahrbuch (Jg. 1908) gefunden, ein paar Jahre früher: Saison 1907/08 am Breslauer Schauspielhaus, hier geschrieben “Mieze Hoffmann”, aber das muß sie sein. Engagiert im Ballett und als Chorsängerin. Adresse damals “Ring 4” (gleich daneben in der Liste eine andere Tänzerin in der “Ernststr. 1”, das bestärkt meine Vermutung dass dort Zimmer an alleinstehende Damen untervermietet wurden).
    Im Jahrgang 1909 dann richtig “Mieze Hofmann”, Wohnung Ernststr. 1 !
    In späteren Jahrgängen finde ich sie nicht mehr, und stelle auch fest, dass das Personal des Theaters sehr stark fluktuierte, d.h. die Chor- und Ballettdamen wurden wohl immer nur per Saison angestellt und nicht dauernd. Vielleicht war das Bild ja 1913 nicht mehr ganz neu, als es bei diesem “Kunstinstitut” gestempelt und abgelegt wurde. Die Mode der riesigen, im Alltag durchaus unpraktischen Damenhüte paßt auch besser auf 1909, jedenfalls gab es in dem Jahr viele Witze und Glossen über die “Hüte groß wie Wagenräder”, die zu Problemen im Gedränge in der Straßenbahn, oder (dem Hintermann die Sicht versperrend) im Kino und Theater führten.
    Und wenn Frl. Hofmann irgendwann geheiratet hat, ist es quasi unmöglich, sie unter ihrem neuen Namen wiederzufinden, selbst wenn sie ihre Bühnentätigkeit nicht aufgegeben haben sollte…

  16. Also, ich habe die Poesiealben von meiner Oma in dieser Schrift lesen können… Aber, das Wort nach Breslau bereitet einem echt Kopfzerbrechen… Eines ist aber sicher: es beginnt mit “E”… 🤔😉

  17. Der Aufkleber Kunstinstitut “Freya” Bülowstr.56 wurde offensichtlich nachträglich, leicht schief, aufgebracht.
    Man erkennt einen kleinen, handschriftlichen Schriftkringel rechts oben, d.h. unter dem Aufkleber befinden sich evtl. weitere Hinweise.

    Sicher führen nicht alle Wege nach Berlin 😀…aber in der Bülowstr. 56 gab es zu diesem Zeitpunkt Firmen, die in die Richtung gehen könnten (sic)!

    https://books.google.de/books?id=LFIyAQAAMAAJ&pg=PA731&lpg=PA731&dq=B%C3%BClowstra%C3%9Fe+56++1900&source=bl&ots=S3PXlZwDqp&sig=ACfU3U2IvH49OnTiiWZkz7t7AsxbWswbdw&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiJre2hxNyCAxV6i_0HHaNXAqs4FBDoAXoECAIQAw#v=onepage&q=B%C3%BClowstra%C3%9Fe%2056%20%201900&f=false

  18. Oberste Reihe dritter von rechts mein Vater Otto Strewe ca. 1912 in Wefensleben.

  19. Meine Ur-Oma hatte eine Schwester, sie hieß auch Mieze, der Vorname kann also durchaus richtig sein.

  20. Nach Breslau scheint Ernstr 1 II l. zu stehen. In Breslau gab es eine Ernststraße, und Ernstr kann eine doppelte Abkürzung dafür sein, also hier Ernststraße 1, II. Stock links.

  21. Meine Großtante hieß auch Mieze 😍

  22. Meine Oma kam auch aus Breslau von der Brunnenstr. Die Hausnr weiß ich leider nicht,aber das Haus soll auch nicht mehr stehen..leider !!

  23. meine großmutter kam aus TROPPAU ,gehört das jetzt zu polen ,ihre geschwister und neffen mußten fliehen und eine tante wurde NIE gefunden !

  24. Da Breslau heute wieder zu Polen gehört, fände ich respektvoll, wenigstens beide Städtenamen zu nennen. Und das sage ich als Tochter einer Heimatvertriebenen aus Wrocław.

  25. Bei EBay wird diese Karte angeboten, die Rückseite ist da auch abgebildet!

  26. Mieze Hofmann war eine Altistin, eine Sängerin mit Altstimme, sie wohnte in Breslau in der Ernststraße Nr. 1 in der 2.Etage links. Das Haus gibt es heute noch. Dies hier ist eine Autogramm- oder Geschäftskarte

  27. 1925 taucht eine MH in Berlin als Modistin auf.