— Deutsches Kriegskino in Frankreich, 1. Weltkrieg ~1914
Die Schlacht bei St. Quentin war schon im August 1914 und laut Google siegten deutsche Truppen. Damit dürfte dieses Foto schon ab 1914 entstanden sein.
Das Foto wirkt wie ein Filmset oder ein Computerspiel. Im Theater gibt’s Kino für die Soldaten. Drum herum sieht man Kriegsschäden, sogar die Laterne vor dem schönen Gebäude ist verbogen.
Wenn ich plötzlich dort sein könnte, vor ~109 Jahren, die Zeit angehalten wäre und alles eingefroren — ich könnte mich da gar nicht satt sehen! Das wäre wahnsinnig faszinierend, jedes deutsche oder französische Schild, die eingefrorenen Personen, jeder Winkel von diesem Theater im Weltkrieg…
Wenn man sich das ganze Foto anschaut, kann man sehen, dass die Straße gesperrt wurde. Wenn man reinzoomt, kann man mit Ach und Krach noch ein paar weitere Wörter auf Schildern entziffern.
Hier das ganze Bild:
https://nimmer.so/XUy8F
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![*** Traurig: Nur vier Jahre nach dieser Aufnahme ertrank die große Schwester.
"Emma Höppe
(u. Schwesterle Erna) am 18.4.1926
im Wolfsgrubner See
mit einem Tischlerlehrling
beim Schiffleinfahren ertrunken.
begraben zu Unterinn.
Bild stammt aus 1922 Schlanders,
wo Vater Hafnermeister
war."
Schlanders (ital. Silandro) liegt in Südtirol.
Hier die beschriebene Karte: https://nimmer.so/nZxUr
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Das hier hatte ich ursprünglich geschrieben, da ich die Schrift auf der Rückseite nicht lesen konnte und nicht wusste, wie tragisch die Karte eigentlich ist:
Jemand hat dem Mädchen böse Augenbrauen aufgemalt! Würde gerne die Story dahinter wissen...
— Ob das Jahre später war, als vielleicht die Schwester sauer auf sie war? Sieht nach Kugelschreiber aus, oder? Dann wäre dieses alte Foto frühstens 20-30 Jahre später verunstaltet worden, Kugelschreiber waren vor dem 2. Weltkrieg noch teuer und selten.
[— Transkription von Chris Zwarg]
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![*** Das Haust ist 1936 abgebrannt!
Beschriftung der Karte:
Zum Andenken an die Schlittenfahrt am 14.2.24 nach Ursprung i. Tirol.
Ihr werdet sie alle kennen, die Ihr ni[cht k]ennt ist Fam. Felix u. Kauer Rudi de[r be]rühmte Zitherspieler, den wir in Schlie[rsee vo]riges Jahr getroffen haben.
Der Schnee geht hier bis zu den Fenstern!
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Das Haust ist 1936 abgebrannt! [— Tiroler Anzeiger 07.03.1936]
https://nimmer.so/fBVH1
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Dieses Theater gibt es heute noch in Saint-Quentin (département Aisne) in Nord-Frankreich. Sie koennen es sehen auf Wikipedia : Théâtre municipal (Stadttheater) Jean Vilar de Saint-Quentin (Aisne).
Hier sieht man, wie es heute aussieht. https://www.petit-patrimoine.com/fiche-petit-patrimoine.php?id_pp=02691_7
https://www.google.com/maps/@49.8461806,3.2880661,3a,20y,279.22h,94.2t/data=!3m6!1e1!3m4!1sp36cwCU00cF1jgR2rZDp7A!2e0!7i13312!8i6656?entry=ttu
Theater in Nowo-Alexandrowsk 1916 (Zarasai, Litauen).
… Aber auch für das geistige Wohlbefinden seiner Leute sorgte Förster mustergültig. Zunächst wurden auch in Nowo mehrere Soldatenheime eingerichtet, mit Lese-, Schreib- und Spielzimmern. Ein großes Kino wurde gebaut, desgleichen ein Bordell, das sich reichlichen Zuspruchs erfreute, und last not least ein Theater. Ein Architekt hatte es im Stil der griechischen Tempel, aber ganz aus Holz gebaut. Gerade die Tannenstämme, als Naturholz, wirkten außerordentlich dekorativ.
Auf dem Bilde strömen die Soldaten gerade hinein, das heißt, sie werden in Doppelreihe hineingeführt. Vorn im Mantel ohne Koppel stehe ich. Im Hintergrunde sieht man eine der weißen Kirchen von Nowo leuchten. … (Hans Tröbst)