Hans Lauchheimer (26.1.1907 – 20.9.1994) ist ein Deutscher gewesen, mit deutschen Freunden, der ganz normal in Grünstadt aufwuchs, vielleicht sogar einen Pfälzer Dialekt sprach, auf Deutsch dachte. Dieses Foto, beschriftet mit Oktober 1933, zeigt ihn auf dem Schiff, als er seine bisherige Heimat verließ. Hans schaut herunter, wohl auf seine Eltern, die das Foto machten. Dass ihm dieser Entschluss, nach Amerika auszuwandern, das Leben retten würde, ahnte er vermutlich noch nicht…

Diese Fotos sind Blicke in ein Deutschland, bevor der Antisemitismus entfesselt wurde. Die Bilder überlebten, weil Hans überlebte. Etwa 85 Jahre nachdem Hans Deutschland verließ überreichte seine Tochter ein Fotoalbum an Richarda, die beim Heimatmuseum Grünstadt aktiv ist.

Der Grund, wieso Hans fliehen konnte war, dass er einen Onkel (?) in Memphis, Tennessee (USA) hatte, der schon vor 1933 dort seine neue Heimat gefunden hatte. Das ermöglichte den Nachzug von Familie. Soweit ich weiß, überlebten auch die Eltern von Hans, die später nachzogen. Die Lippmanns, von denen es auch mindestens ein Foto in diesem Album gibt, hatten weniger Glück…

Hans Lauchheimer änderte seinen Namen in den USA und wurde zu Justin Adler. Vielleicht war der Name seines Onkels Adler?

Hier die ganze Lauchheimer Sammlung:
https://nimmer.so/jQcyu

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10 Kommentare

  1. Hans Lauchheimer bestieg am 24.08.1933 in Bremen das Schiff und kam am 30.08.1933 in New York an.

  2. Vielleicht gab der erste Aufenthalt ihm den Namen “Adler ”
    Wenn ich es richtig lese kam er im Adler Hotel unter .

  3. In der Sammlung ist zu einem Bild ein “Onkel Samuel aus Gunzenhausen” genannt. Dort gab es tatsächlich einen Samuel Lauchheimer. Ob der das sein könnte?
    https://jl-gunzenhausen.de/de/lauchheimer-samuel.html

  4. Der leibliche Vater von Hans.

  5. Dem Bruder gelang auch die Ausreise.

  6. Hans Lauchheimer kam am 30.08.1933 mit dem Schiff Bremen des Norddeutschen Lloyd in New York an. Er gab als Adresse für seine Weiterreise die seines Onkels Hermann S. Adler, 71 Lincoln Avenue, Memphis Tennessee an. Seine Ausreisepapiere hatte er am 15.07.1933 in Stuttgart erhalten.

  7. Deutscher Reichsanzeiger und Preußisches Staatsanzeiger vom 31.03.1914: Samuel Lauchheimer in Grünstadt verstorben

  8. Deutscher Reichsanzeiger und Preußisches Staatsanzeiger vom 17.05.1934: Das Schuhhaus Lauchheimer ist an Anna Tremmel übergegangen.

  9. @all, darf ich mal fragen woher ihr immer dieses Hintergrundwissen habt? Das ist echt faszinierend! Hut ab!!! 👍👍👍